Trotz anhaltend schwierigen Umständen in Verbindung mit der Covid-19-Pandemie und teilweise schwierigen politischen Bedingungen haben wir es geschafft, über 120 Projekte erfolgreich weiterzuführen oder abzuschliessen und verschiedene neue Vorhaben in Angriff zu nehmen.
Seit Anfang Juni 2021 stehen zwei neue Personen an der Spitze von Swisscontact: Thomas D. Meyer, Stiftungsratspräsident, und Philippe Schneuwly, CEO. Thomas D. Meyer ist seit 2020 Mitglied des Stiftungsrats und seit Juni 2021 dessen Präsident. Er ist Partner im Beratungsunternehmen BLR Partners AG und war zuvor in führenden Positionen im Bereich Unternehmens- und Strategieberatung bei Accenture in Lateinamerika, Afrika sowie Europa tätig.
Philippe Schneuwly ist seit 2009 bei Swisscontact und seit 2019 Mitglied der Geschäftsleitung. Vorher war er in Lateinamerika im Feldeinsatz, unter anderem als Landesdirektor Kolumbien, als stellvertretender Regionaldirektor und schliesslich ab 2016 als Regionaldirektor Zentralamerika.
Die Stabsübergabe durch die langjährigen Vorgänger, Heinrich Lanz und Samuel Bon, war sorgfältig geplant und hat problemlos funktioniert. Auch wenn dieser Führungswechsel im Zeichen der Kontinuität einer erfolgreichen Organisation steht, haben die beiden neuen Führungspersonen ihre Akzente gesetzt und wollen insbesondere neue und innovative Modelle der Zusammenarbeit mit dem Privatsektor entwickeln. Nur so können die Entwicklungsziele der Agenda 2030 erreicht werden.
Das neue Führungsduo hat übernommen - Aktuelles - Site (swisscontact.org)
Das sogenannte Entwicklungsprogramm von Swisscontact umfasst rund 30 Projekte in über 20 Ländern. Es ist das Herzstück von Swisscontact. Zusammen mit schweizerischen und internationalen Akteuren aus dem privaten und dem öffentlichen Sektor werden neue Ideen getestet und Innovationen weiterentwickelt. Auf diese Weise unterstützt das Programm sektorübergreifende Ansätze und Kooperationen. 2021 startete eine weitere vierjährige Phase mit neuen Projekten, die beispielsweise die steigende Nachfrage der Bauernbetriebe nach erschwinglichen, innovativen Technologien bei der Bodenbearbeitung, bei Ernteverfahren und Lagerungsmethoden berücksichtigen. Nachhaltige Berufsbildungsansätze verbinden Theorie und Praxis und basieren auf Partnerschaftsmodellen mit privaten Unternehmen, die gut ausgebildete Arbeitskräfte suchen. Neue Methoden zur integrativen Handelsförderung reduzieren Ungleichheiten in der Kaffee-Wertschöpfungskette und verbessern so die Lebensgrundlagen von kleinbäuerlichen Betrieben.
Die Weiterbildung der Projektleitenden ist zentral. Thematische Cluster bündeln und fördern programmweit den überregionalen Austausch von Know-how und Erfahrungen. Private und öffentliche Geldgeber finanzieren die Projekte. Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) garantiert eine Kostendeckung bis maximal 30 Prozent des gesamten Programms.
Seit 2017 setzt Swisscontact im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) das Swiss Import Promotion Programme (SIPPO) um. Ziel von SIPPO ist es, elf Entwicklungs- und Schwellenländer auf vier Kontinenten besser in den Welthandel zu integrieren. Erreicht wird dies durch die Stärkung von Business-Support-Organisationen (BSO) – Verbände, Handelskammern und Exportförderungsagenturen. Sie öffnen durch ihre an die Marktanforderungen angepassten Dienstleistungen die Türen zum Welthandel für exportfähige Firmen in sechs Sektoren: Fisch und Meeresfrüchte, verarbeitete Lebensmittel, natürliche Ingredienzen, technisches Holz, hochwertige Textilien und nachhaltiger Tourismus. Am 1. Juli 2021 startete die zweite Vierjahresphase von SIPPO. Im Sinne der SIPPO-Länderstrategien und der mit jeder BSO vereinbarten Vierjahresziele werden diese Organisationen institutionell gestärkt und modernisiert. Sie sollen sich noch besser als Dienstleisterinnen für ihre Mitgliederfirmen positionieren. Während die SIPPO-Mitarbeitenden in den Ländern die BSO beratend begleiten, stellt das Team in der Schweiz Expertise und Wissen zu den Sektoren sowie den Querschnittsthemen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Stärkung der Exportförderungssysteme zur Verfügung.
Das Portfolio zu Kompetenzentwicklung und Arbeitsmarktintegration umfasst ein breites Spektrum an Angeboten. Swisscontact hat diesen Bereich 2021 weiter ausgebaut und ist überzeugt, dass die Entwicklung von Kompetenzen für die soziale Integration und die wirtschaftliche Entwicklung entscheidend ist und somit nachhaltig zur Armutsbekämpfung beiträgt. Die Berufsbildung kann nur so gut sein wie der Lehrplan, an dem sie sich orientiert. Swisscontact räumt der Lehrplanreform deshalb hohe Priorität ein, damit die Handlungskompetenzen (Soft Skills) gestärkt werden.
Ein weiterer Schlüsselfaktor für den Erfolg ist die Ausrichtung des Lehrplans auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts. Wichtige Erfolgsindikatoren sind die Lernergebnisse, zum Beispiel die Frage, wie effektiv die Lernenden die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in ihrer Arbeit und für ihre soziale und persönliche Entwicklung nutzen. Moderne Lehrpläne sollen die Grundlage für Ausbildungsprogramme sein, die den Lernenden eine nachhaltige Arbeitsmarktfähigkeit ermöglichen – und dies im Kontext des lebenslangen Lernens. Die Stärkung von Wissen der Mitarbeitenden in Bildungsprojekten war einer der Schwerpunkte im vergangenen Jahr. Insgesamt beteiligten sich an den mehrtägigen Kursen 68 Mitarbeitende aus 24 Projekten, 20 Ländern und acht Regionen. Die Erkenntnisse sind nicht nur für die Partner und Kunden von Swisscontact von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die Gesamtorganisation.
Berufliche Ausbildung - Unsere Arbeitsthemen - Unsere Arbeit - Site (swisscontact.org)