Das Projekt zielt darauf ab, die Endlagerung von festen Abfällen in Mülldeponien zu reduzieren, indem es kleine, mittlere und grosse Unternehmen dazu ermutigt, verschiedene Materialien zu recyceln und organische Abfälle zur Herstellung von Kompost zu verwenden, um zu einer effizienteren und umweltfreundlicheren Kreislaufwirtschaft überzugehen.
Bolivien ist urban. Von seinen 11,3 Millionen Einwohnern leben 70% in grossen, mittleren oder kleinen Städten. In diesen Gebieten, vor allem in den Mittel- und Kleinstädten, bieten die Dienstleistungen im Bereich der Entsorgung fester Abfälle nur eine geringe Abdeckung, Qualität und Zuverlässigkeit. Da es kein adäquates Managementsystem gibt, kontaminieren die Verwertung der festen Abfälle, ihre Behandlung und Endlagerung den Boden und die Gewässer, was zu Problemen im Bereich der öffentlichen Gesundheit führt.
Fast die Hälfte des im Land produzierten festen Abfalls landet in Mülldeponien, die sich fast ausschliesslich in Ballungsgebieten befinden. Etwa 90% der Endlagerstätten sind Freilanddeponien (ohne technische oder betriebliche Verschmutzungskontrolle). Mehr als die Hälfte davon befindet sich in der Nähe von Gewässern. Der Sammeldienst ist schwach, und die Wiederverwendung ist geringfügig (weniger als 5% der 50% der verwertbaren Abfälle werden wiederverwertet).
Das Projekt wird einen Beitrag zur Bewirtschaftung fester Abfälle in Bolivien leisten (auf verschiedenen Ebenen und unter Beteiligung öffentlicher, privater und sozialer Interessengruppen oder Akteure), indem es der Reduzierung von Feststoffabfall, der Abfalltrennung an der Quelle und das Recycling vor den endgültigen Entsorgungslösungen priorisiert. Der dabei verfolgte Ansatz besteht darin, die Abfallmenge zu minimieren (insbesondere organische Abfälle), die in Deponien oder kontrollierten Deponien vergraben werden. Dadurch wird die Entstehung von Sickerwasser und Treibhausgasen reduziert. Gleichzeitig wird durch die Maximierung des Recyclings die Abfallmenge verringert, die auf die Deponien gelangt. Dies trägt zu einer längeren Lebensdauer der Mülldeponien und einer höheren Effizienz des Systems bei. Dazu braucht es effiziente Systeme für die Sammlung, den Transport und die Abfalllagerung. Dies ist nicht möglich, wenn die Bevölkerung es nicht auch befürwortet oder sich für das Umweltmanagement verantwortlich fühlt und wenn die Dienstleister nicht konsolidiert werden (technische und Managementkapazitäten). Schliesslich wird das Projekt zur geringeren Umweltverschmutzung, einer angemesseneren sektoralen öffentlichen Politik und mit effizienten und nachhaltigen Dienstleistungen direkt zur Verbesserung der Lebensbedingungen und insbesondere zur öffentlichen Gesundheit beitragen.
Das Projekt fördert die getrennte Abfallsammlung in den Haushalten und stellt sicher, dass Kompostbeiträge und wiederverwendbare Materialien nicht verunreinigt werden und wieder in die verschiedenen Produktionszyklen eingeführt werden können. Dieses neu induzierte Verhalten wird wesentliche Veränderungen in den öffentlichen und privaten Modellen der Bewirtschaftung fester Abfälle fördern.
Das Projekt wird auf drei verschiedenen Ebenen verwaltet. Swisscontact ist für die Stadt La Paz (mit 1 Million Einwohner) zuständig. Tarija (mit 250'000 Einwohnern) wird von der Stiftung Aguatuya verwaltet, und die Gemeinden des bolivianischen Chaco (Verband kleiner Gemeinden - 65'000 Einwohner) werden von Helvetas Swiss Intercooperation erreicht.
Stärkung und Verbesserung der Sammel- und Transportsysteme für feste Abfälle. Diese Vision des Wandels zielt auf differenzierte Systeme ab, die eine Trennung an der Quelle und die Wiedereinführung in die Produktionszyklen ermöglichen. Das Projekt erleichtert Studien und Pilotprojekte der getrennten Sammlung, die später in der ganzen Stadt skaliert werden.