Wirtschaftliche Befähigung indigener Jugendlicher und Frauen

Die Projektaktivitäten ermöglichen den Jugendlichen und Frauen im Alter von 15 bis 35 Jahren ihre Lebensbedingungen zu verbessern und damit ein selbstbestimmtes Leben zu führen können. Sie erhalten Zugang zu beruflicher technischer Bildung und zu innovativen Finanzdienstleistungen. Mittels aktiven Arbeitsmarktmassnahmen und der Förderung des Unternehmertums verbessern sich ihre Chancen eine Anstellung zu finden oder sich selbstständig zu machen und somit ihr Einkommen zu steigern. Der Zugang von Frauen zu wirtschaftlichen Rechten und Ressourcen, in Kombination mit angemessener Ausbildung und sozialen Leistungen, spielt bei der Reduktion von Armut eine zentrale Rolle. Alta Verapaz befindet sich im Norden von Guatemala. Die Bevölkerung ist hauptsächlich indigen (94%) und die meisten von ihnen gehören den ethnischen Gruppen der Q'eqchí und Pocomchí an; 77% der Menschen leben im ländlichen Raum und nur 23% der Bevölkerung in städtischen Gebieten. Wenn man vom Multidimensional Poverty Index (MPI) spricht, hat Alta Verapaz mit 0,529 den höchsten Index des Landes, was bedeutet, dass es den geringsten Zugang zu Gesundheit, Bildung und minimaler Lebensqualität wie Wohnen, Strom, Sanitäranlagen, Trinkwasser und anderen Notwendigkeiten hat und damit die ärmste Region im Land ist.

 
Projektdauer
2018 - 2022
Finanziert durch
  • Swedish International Development Cooperation Agency (Sida)

Das Projekt

Das Projekt trägt dazu bei, das Leben von Frauen und Jugendlichen zu verbessern, indem es ihnen hilft, ihr Einkommen auf zwei Arten zu erhöhen: Erstens, indem die Zugang zu einer technischen und beruflichen Ausbildung erhalten,  damit erhöhen sich ihre Chancen, einen Arbeitsplatz zu erhalten. Zweitens durch die Förderung von Unternehmensgründungen, um den Weg in die Selbständigkeit zu erleichtern. Der Einbezug der Frauen in den gesamten Prozess wird durch die Entwicklung eines umfassenden Bildungs- und Sensibilisierungsprogrammes gefördert.


Die folgenden Projektkomponenten schliessen die Querschnittsthemen Geschlecht, Umwelt, Governance und Konfliktmanagementmit ein:

  • Verbesserung der beruflichen technischen Ausbildung und der Arbeitsvermittlung
  • Förderung von nachhaltigem Unternehmertum und finanzieller Integration
  • Stärkung der Rolle von Frauen (sexuelle und reproduktive Gesundheit, Gewaltprävention und Pflegewirtschaft


Die Umsetzungsstrategien sehen eine Koordination mit öffentlichen und privaten Akteuren auf der Mikro- (kommunalen) Ebene; Meso- (abteilungs-) und Makroebene (national und international) vor. Der Ansatz wird von den Akteuren der Marktsysteme (öffentlich und privat) übernommen und führt zu Innovationen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich. Das Projekt wird in 12 Gemeinden des Departements Alta Verapaz und in vier Sektoren mit dem grössten wirtschaftlichen Potenzial durchgeführt: Forstwirtschaft, Tourismus, Bauwesen und Umweltdienstleistungen.  

Erwartete Resultate

  • 5000 junge Männer und Frauen erhalten Zugang zu einer technischen Berufsausbildung.
  • 1100 Arbeitsplätze geschaffen
  • 150 neue Unternehmen gegründet
  • 2250 Personen werden in ihrer selbstständigen Unternehmenstätigkeit unterstützt.
  • 1300 Unternehmen verbessert
  • 60 000 junge Menschen und indigene Frauen haben Zugang zu Informationen und sind sensibilisiert für Themen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, der Gewaltprävention und der Pflegeökonomie.
  • 1300 Spargruppen in Finanzwissen geschult

Projektlinks

Aktuelles

Guatemala
Umschulung und Weiterbildung, Unternehmerische Ökosysteme, Arbeitsmarktintegration
25.07.2022
Empodera: ein Projekt zur Förderung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit und Gleichstellung von Frauen in Guatemala 
Mithilfe des Projekts Empodera verbessert Swisscontact in Guatemala die Lebensbedingungen von indigenen Jugendlichen und Frauen, indem es Möglichkeiten für eine Berufsbildung verbessert und die Arbeitsvermittlung unterstützt. Diese Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet, da es kaum Arbeitsplätze gibt und ihnen der Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt erschwert ist. Swisscontact fördert die Beschäftigungsfähigkeit oder die selbstständige Unternehmenstätigkeit der jungen Männer und Frauen, damit sie ihr Einkommen erhöhen können. 
Guatemala
Arbeitsmarktintegration
16.09.2021
Ein Webportal, das Jugendliche in Guatemala bei der Suche nach einer Berufsausbildung und einem Arbeitsplatz unterstützt
Im Frühjahr 2021 lancierte Swisscontact eine Website zur Berufsberatung, die junge Menschen in Guatemala bei der Suche nach einer zukünftigen beruflichen Laufbahn oder einer technischen Ausbildung unterstützt. Die Plattform ist ein Instrument, um die Berufs- oder Ausbildungsorientierung ortsunabhängig auf persönliche Weise zu fördern. Sie ermöglicht den Jugendlichen, ihre Stärken und Begabungen in Begleitung eines Coaches zu entdecken. Solche Initiativen sind von grosser Bedeutung in einem Land wie Guatemala, in dem der Zugang zur Ausbildung für die Bevölkerung begrenzt ist.
Bolivien, Kolumbien, Guatemala
Berufliche Ausbildung , Umschulung und Weiterbildung, Arbeitsmarktintegration
16.09.2021
Digitale Lösungen in Berufsbildungsprojekten Lateinamerikas
In Lateinamerika unterstützt Swisscontact die Entwicklung digitaler Lösungen in Projekten, welche die berufliche Aus- und Weiterbildung sowie die Integration in den Arbeitsmarkt fördern. Durch den Einsatz von Webportalen und Applikationen auf Smartphones soll der Zugang zu Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten erleichtert werden. Jugendliche, die in armen ländlichen Gebieten Guatemalas leben, erhalten so Berufs- und Ausbildungsberatung mittels einer Website. In Bolivien entwickelte Apps unterstützen junge Menschen und technische Fachkräfte bei der Suche nach geeigneten Ausbildungsplätzen bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten. In Kolumbien wurde das Ausbildungsangebot zur Verbesserung der Baupraktiken im informellen Wohnungsbau letztes Jahr um eine virtuelle Plattform erweitert.