Takween - Takween - Berufsbildung in Tunesien

Ziel des Programmes ist, die Attraktivität der Berufsbildung durch ein leistungsfähiges und in der Öffentlichkeit bekanntes Berufsbildungssystem mit neuen Berufsbildungsmöglichkeiten zu fördern. Durch die Einbeziehung des Privatsektors wird die Beschäftigungs-fähigkeit junger Tunesierinnen und Tunesier verbessert und führt zu einer effektiven beruflichen Eingliederung und nachhaltigem Wirtschafts-wachstum. Das Takween-Programm wird unter der Aufsicht des tunesischen Ministeriums für Beschäftigung und Berufsbildung durchgeführt.
invalid
tunis
36.8064948
10.1815316
Projektdauer
2021 - 2026
Finanziert durch
  • Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA

Mehr als ein Jahrzehnt nach der Revolution ist Tunesien immer noch mit einer endemischen Arbeitslosigkeit konfrontiert, von der junge Frauen und Männer, insbesondere Akademiker, betroffen sind, sowie mit deren wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen. Zu den Faktoren, die die Arbeitsuchenden schwächen, gehört ihr geringes Niveau an technischen und beruflichen Qualifikationen, die auf dem Arbeitsmarkt benötigt werden. 

Das tunesische Berufsbildungssystem muss heute sowohl die Bedürfnisse der Wirtschaft berücksichtigen als auch die Herausforderung der Kompetenzentwicklung und die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit annehmen. Um dies zu erreichen, muss das System den erforderlichen Wandel vollziehen, indem es alle Berufsbildungsakteure, Berufsverbände und Unternehmen in allen Phasen des Berufsbildungsprozesses miteinbezieht.

Das Takween-Programm ist Teil der tunesischen Vision, die auf einer Verbesserung der Gouvernanz und der Qualität des Berufsbildungssystems beruht, mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitssuchenden zu stärken.

Das Takween-Programm ist eine Fortsetzung des Programms "Formation et Intégration Professionnelle en Tunisie" (PFIPT, 2013-2021), das im tunesischen Berufsbildungssystem wichtige Innovationen verankert hat. Damit wurden die Grundlagen geschaffen, die in Bezug auf Beschäftigungsfähigkeit und berufliche Eingliederung überzeugend sind und ein hohes Potenzial für die Institutionalisierung, die Verankerung im Privatsektor und die Finanzierung aufweisen.

In einer ersten Phase wird das Programm das Angebot an beruflicher Weiterbildung auf alle Wirtschaftssektoren des gesamten tunesischen Staatsgebietes ausweiten, einen Qualitätssprung in Bezug auf die pädagogischen Methoden und die Anpassung an den Arbeitsmarkt́ durchsetzen und die Kapazitäten und das Engagement der öffentlichen und privaten Akteure, die Träger der beruflichen Bildung sind, ausbauen. 

 

Das Programm verfolgt vier transversale Interventionsbereiche:

  • Die Gouvernanz der verschiedenen Akteure konzentriert sich auf öffentlich-private Partnerschaften und eine teilweise Regionalisierung der Ausbildungssteuerung.
  • Die Einbeziehung der Umweltdimension in bestehende und zukünftige Ausbildungslehrgänge.
  • Die Einbeziehung der Gleichstellunǵ der Geschlechter in der Kompetenzentwicklung.
  • Die Stärkung der Rolle und der Kapazitäten des Privatsektors bei der Steuerung der Berufsbildung.

Interventionsbereiche

Skalierung der technischen Berufsbildung auf der Grundlage von öffentlich-privaten, ko-zertifizierten Partnerschaften

Allgemeine Verbreitung von Ausbildungsgängen mit einer landesweiten Reichweite und ausgerichtet auf den Beschäftigungsbedarf der entsprechenden Berufszweige. Dies basierend auf die Institutionalisierung und die nachhaltige Finanzierung des Systems, den Aufbau von Kapazitäten zugunsten der beteiligten Akteure und die Unterstützung der Gouvernanz der Partnerschaften. 

Konsolidierung des Ansatzes der Referenzbetriebe für die landwirtschaftlich ausgerichtete Berufsbildung

Überführung von landwirtschaftlichen Berufsbildungszentren in wirtschaftlich orientierte Referenzbetriebe. Einführung von praxisorientierten Lehrgängen, auf der Grundlage neuer pädagogischer Modelle.

Darüber hinaus wird die Beteiligung des Privatsektors gestärkt, die Steuerung der Referenzbetriebe konsolidiert und das Konzept dauerhaft etabliert werden.

Praxisorientierte Kurzzeitausbildungen

Durchführung von Kurzzeitausbildungen mit unmittelbarer Wirkung auf das Einkommen oder die Beschäftigungsfähigkeit. Diese Kurse sind ausgerichtet auf benachteiligte Bevölkerungsgruppen, in  Regionen mit niedrigem wirtschaftlichem Potenzial.

Dabei konzentrieren sich die Massnahmen auf die Synergien mit anderen Projekten der Schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit.

Aufbau von Kapazitäten zur Förderung der beruflichen Bildung

Diese transversalen Massnahmen unterstützen die verschiedenen Komponenten des Projektes und zielen auf die Durchführung direkter Aktivitäten zur

Förderung der Kommunikation und den Aufbau von Kapazitäten bei verschiedenen Schlüsselpartnern.

Das Takween-Programm sieht einen Unterstützungsfonds vor, der die Steuerungs-struktur (Réseau des Entreprises d'Entraînement de Tunisie, ReeT) und das gesamte System der Trainingsunternehmen degressiv finanziell unterstützt. Ziel ist, die Autonomie und Selbstfinanzierung bis 2026 zu gewährleisten.

Erwartete Resultate

  • 60 Berufsbildungsangebote in 10 Sektoren/Berufszweigen.
  • 11 450 ausgebildete Jugendliche
  • 470 ausgebildete Ausbildner und/oder Führungskräfte

 Je nach Interventionslinie:

  • 30-65 % Frauenanteil
  • 25-80 % Anteil an Hochschulabsolventen
  • 70-75 % Berufliche Eingliederung oder Einkommensverbesserung
  • 85% Zufriedenheit bei den anvisierten Zielgruppen
  • Unterstützung von drei sektoralen oder regionalen Berufsbildungsinstitutionen.

 Jährlich wird ein nationales Forum für die Berufsbildung durchgeführt.