Trotz der guten Wirtschaftsleistung der letzten Jahre ist die Armut in Tansania nach wie vor hoch. Rund 14 Millionen Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Tanzania ist somit eines der Länder mit der grössten Anzahl armer Menschen in Afrika, wobei 80% in ländlichen Gebieten leben.
Mit einer Bevölkerung von 58 Millionen (2020) ist Tansania das bevölkerungsreichste Land in Ostafrika, und etwa 79 % der Landesbevölkerung ist unter 35 Jahre alt. Ein beträchtlicher Teil der jungen Menschen wird weder eine Ausbildung noch einen Arbeitsplatz haben und auf der Suche nach einem gesicherten Lebensunterhalt sein. Das Projekt Skills for Employment Tanzania (SET) geht die Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe an, indem es den Zugang zu und die Qualität des Berufsbildungssystems verbessert und die Selbständigkeit und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft und im informellen Sektor unterstützt.
Das von der Schweizer Regierung finanzierte Projekt ist auf Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren ausgerichtet, insbesondere auf junge Mütter, die das Bildungssystem verlassen haben; Zum Beispiel weil sie die Schule vorzeitig abgebrochen oder nach der Sekundarstufe bzw. einer weiterführenden Ausbildung verlassen und noch keine angemessene Beschäftigung gefunden haben. Das heisst sie sind arbeitslos, würden gerne mehr Stunden arbeiten oder sie haben die Suche nach Arbeit aufgegeben.
In Anbetracht der verschiedenen Herausforderungen, die junge Menschen bei der Suche nach einer Erwerbstätigkeit oder einer selbständigen Tätigkeit bewältigen müssen, genügt Fachwissen allein in der Regel nicht, um junge Menschen auf einen erfolgreichen Einstieg in den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die Jugendliche brauchen zudem soziale Kompetenzen, Lebenskompetenzen und berufliche Fähigkeiten sowie individuelle Beratung und Coaching. Wenn im Arbeitsmarkt vor allem Selbständigkeit möglich ist, ist die Entwicklung von unternehmerischen Fähigkeiten zentral, kombiniert mit Dienstleistungen zur Unternehmensentwicklung.
Vor diesem Hintergrund verwendet Swisscontact das Konzept der beruflichen Ausbildung (Vocational Skills Development), das umfassende und flexible Interventionen zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen beinhaltet. Dazu gehört nicht nur die Vermittlung von fachlichen und sozialen Kompetenzen, sondern auch Berufsberatung, Stellenvermittlung sowie Unternehmertum und Mentoring.