Entscheidender Erfolgsfaktor beim Projekt PROGRESA waren die Partnerschaften mit dem lokalen Privatsektor. Das Projekt strebt eine wettbewerbsfähige, integrative und nachhaltige Entwicklung der Wertschöpfungsketten für Kaffee und Edelkakao in Honduras an und wurde durch eine öffentlich-private Partnerschaft unter der Führung von Swisscontact umgesetzt. Die Innovationskraft und die Netzwerke des Privatsektors mobilisierten ganzheitliche Geschäftsmodelle, die langfristig positive Resultate für alle Beteiligten erzielten.
PROGRESA nutzte dazu den Value-Chain-Management-Ansatz von Swisscontact: Die Entwicklung von Wertschöpfungsketten versetzt Kleinbauernbetriebe und Kleinunternehmen in die Lage, Markt- und Geschäftschancen zu nutzen, ihr Einkommen zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen. Projektziel war es, den Kaffee- und Kakaoanbau wirtschaftlich attraktiver zu machen, das Einkommen der Bauernbetriebe zu erhöhen und die Lebensgrundlage der Bäuerinnen und Bauern zu verbessern. Die Beteiligung des Privatsektors war hierbei von zentraler Bedeutung.
Neue Technologien und Partnerschaften
Dank neu eingeführter effizienter Technologien wurde die Qualität des Kaffees verbessert, was wiederum die Schaffung formeller Verkaufsmechanismen zwischen Erzeugerorganisationen und Exportunternehmen förderte. Auf diese Weise entstanden starke und langfristige Beziehungen. Gleichzeitig eröffneten sich Finanzierungsmöglichkeiten – ein positiver Kreislauf also, von dem alle Beteiligten profitierten.
Partnerschaften mit privaten Organisationen wie dem honduranischen Kaffeeinstitut (IHCAFE), das auf Forschung und Technologietransfer im Kaffeeanbau spezialisiert ist, und dem landesweiten Kaffeeexportunternehmen Molinos de Honduras (ein Gruppenunternehmen von Volcafe) gewährleisteten sowohl den Marktzugang als auch die Nachhaltigkeit der Massnahmen.
Erleichterter Marktzugang, verbesserte Wettbewerbsfähigkeit
PROGRESA etablierte den unmittelbaren Kontakt mit den Exportunternehmen und ermöglichte es damit den Kleinproduzenten, bessere Preise für ihren Kaffee zu erzielen. Die Kategorisierung als Spezialitätenkaffee erhöhte den Wert des Kaffees. Zudem brachten die Partnerschaften eine Senkung der Transportkosten und geringere Zinssätze bei Vorschüssen oder Darlehen mit sich.
Auch die Exportunternehmen profitierten von der Zusammenarbeit mit dem Privatsektor. Der Zugang zu Bauernnetzwerken wurde erleichtert, wodurch die Exporteure ihre kommerziellen Ziele erreichen und die Produktqualität sicherstellen konnten. Mehrere Genossenschaften in der Region erhielten ein Bio-Gütesiegel und eine Fair-Trade-Zertifizierung. Beides schlug sich positiv in der Preisgestaltung nieder und erhöhte das Einkommen der Bauern und Bäuerinnen.
Investitionen in die technische Unterstützung des Privatsektors und Zugang zu Finanzierungen
Der Partner Molinos de Honduras stellte ein Technologiepaket zur Verfügung und schulte über 2000 Produzenten in guten landwirtschaftlichen Praktiken. Dies verbesserte die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen sowie die Produktqualität und steigerte die Ernteerträge. Im Gegenzug wurden die Mitarbeitenden des Partners Molinos de Honduras im Sinne der Landwirtschaftsschulen unterrichtet, was den Horizont ihres Arbeitsansatzes erweiterte.
Gemeinsam mit Düngemittelproduzenten wurden zudem Bodenanalysen für die Kleinbauern erstellt. Dies optimierte die Kosten für den Einsatz von Pflanzendüngern. Gleichzeitig gewährten private Unternehmen zinslose Darlehen für den Kauf zertifizierter Setzlinge, was die Bepflanzung von zusätzlichen 378 Hektaren ermöglichte.