Das Gesamtziel des Projekts ist die Integration von 1'856 jungen Menschen (45% Frauen) aus Randgruppen oder mit Migrationshintergrund. Sie erlernen grundlegenden Fähigkeiten und erhalten dadurch bessere Möglichkeiten, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und sich aktiv an der Gesellschaft zu beteiligen. Dies wird in einem Coachingzyklus vermittelt, der in Zusammenarbeit mit der HSLU (Hochschule Luzern) entwickelt wurde.
Albanien und Kosovo gehören nach wie vor zu den ärmsten Ländern Europas, und die Chancen junger Menschen, eine bezahlte Arbeit zu finden, sehr begrenzt. Obwohl das Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren anhaltend war, wurden kaum neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Mangel an Arbeitsplätzen betrifft vor allem junge Menschen und Menschen aus benachteiligten und diskriminierten Gruppen, die häufig stigmatisiert werden. Nach Angaben des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) sucht derzeit mehr als die Hälfte der jungen Menschen im Kosovo Arbeit und in Albanien ist ein Drittel der jungen Männer und Frauen arbeitslos. Die Qualität der Berufsausbildung ist nach wie vor unzureichend, und Massnahmen zur Arbeitsmarktintegration wie Beratung oder Praktika sind schwach und fragmentiert oder fehlen ganz.
Um die Entwicklung der Jugendlichen zu fördern, wird das Projekt darauf ausgerichtet, wichtige Hindernisse wie mangelnde Lebens- und Berufskompetenz der jungen Teilnehmer, mangelnde Information und Orientierung über Arbeitsmarktchancen, mangelnder Zugang und angemessene Dienstleistungen für diese Kategorien auf verschiedenen Ebenen zu lösen. Dies wird durch die Ausbildung von Coaches erreicht, die den Coachingzyklus umsetzen. Auch die schwache Zusammenarbeit zwischen staatlichen und privaten Akteuren im Bereich der Beschäftigung wird verstärkt.
Die jungen Menschen stammen aus den diskriminierten Bevölkerungsgruppen der Roma - oder ägyptischen Gemeinschaften oder haben einen Migrationshintergrund. Sie können durch Praktika in verschiedenen Bereichen herausfinden, wo ihre individuellen Fähigkeiten am besten eingesetzt werden können. Andere streben eine selbstständige Tätigkeit an. Swisscontact begleitet beide Gruppen. Einige Teilnehmer arbeiten heute als Köche in Restaurants oder Hotels, andere als Verkäufer in Bäckereien oder Lebensmittelgeschäften oder sind im technischen Bereich im Baugewerbe sowie in produzierenden Unternehmen tätig. Swisscontact unterstützt ebenfalls bestehende Unternehmer bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Outsourcing von Prozessen im Unternehmen. Beispielsweise erkannten einige Autohändler das Potenzial, junge Roma oder Ägypter einzustellen, die sie in den gesamten Reinigungsprozess integrieren. Auf diese Weise sparen die Unternehmen Kosten (Geld- und Zeitressourcen), indem sie die Autos intern waschen, anstatt sie zu externen Autowaschanlagen zu bringen.
Eine weitere Projektkomponente befasst sich mit den Herausforderungen für den Zugang zu Finanzdienstleistungen und -produkten zugunsten benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Diese Jungunternehmerinnen und -unternehmer können keine Sicherheiten hinterlegen, demzufolge werden ihre Chancen auf den Zugang zu Krediten oder anderen Finanzdienstleistungen einschränkt. Die C4EE-Mikrofinanzkomponente eröffnet den Teilnehmenden des C4EE-Coachingzyklus, welche sich für ein eigenes Unternehmen entscheiden, eine optimale Möglichkeit zum Ausbau ihrer Geschäftstätigkeiten. Damit setzen sie den Wert und die Wirkung der erworbenen unternehmerischen Fähigkeiten in solide Geschäftspläne um.
Diese Mikrofinanzprojektkomponente stärkt somit nicht nur die Angebote der Mikrofinanzinstitutionen, sondern fördert auch die Geschäftstätigkeiten dieser jungen Unternehmerinnen und -unternehmer. Finanziert wird diese Initiative von der EMF Foundation, der Hilti Foundation und der Medicor Foundation und läuft von Juli 2019 bis Juni 2021.
Projektresultate 2017 - 2020