Da die Menschen bereit sind für Trinkwasser zu bezahlen, hat Swisscontact im Shujola-Projekt (2019-2021) erfolgreich Kleinunternehmen begleitet, in vorstädtischen Gebieten Wasserkioske mit sauberem und erschwinglichem Wasser aufzubauen und zu betreiben. Da das Geschäftsmodell der Wasserkioske im urbanen Kontext gut funktioniert, testet das Projektteam anhand zweier Wasserkiosk-Modellen, ob dies auch im ländlichen Kontext der Fall ist.
Im Modell des Gemeinde-Wasserkiosks wird ein lokaler Kleinunternehmer dabei unterstützt, einen Wasserkiosk aufzubauen. Der Wasserkiosk bietet den Anwohnenden ein erschwingliches Wasserabonnement an. Abonnentinnen und Abonnenten werden zu Mitbesitzern des Wasserkiosks. Deren Vertreter erhalten als Mitglieder des Verwaltungskomitees des Wasserkiosks ein Mitspracherecht in operativen und unternehmerischen Entscheiden und spielen bei der Sensibilisierung der Anwohner eine zentrale Rolle.
Im Modell des Schul-Wasserkiosks wird ein lokaler Kleinunternehmer unterstützt, an einer Schule einen Wasserkiosk aufzubauen. Die Schule stellt das Land und Zugang zu Wasser und Strom zur Verfügung. Die Schulleitung ist im Wasserkomitee vertreten, um die Tätigkeiten des Wasserkiosks zu steuern und zu kontrollieren. Der Kiosk hat zwei Schalter: einer Richtung Pausenhof für die Schulkinder und Lehrpersonen und der andere Richtung Strasse. Über den kommerziellen Kanal verkauft der Wasserkiosk Trinkwasser in Flaschen und Kanister an die Gemeindebewohner (zu niedrigeren Preisen) und Firmenkunden und Vertreiber (zu höheren Preisen) aus der Umgebung. Über den Schulschalter bietet der Wasserkiosk allen Schulkindern und Lehrpersonen täglich eine Ration kostenloses Trinkwasser an.
Das Projekt ist finanziert von Lokales Wasser 37 AG / Max Ditting AG. Es ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.